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Neophyt Schweiz – Bedrohung für die Artenvielfalt

Neophyt Schweiz – Bedrohung für die Artenvielfalt

Ein Neophyt verbreitet sich über sein ursprüngliches Heimatgebiet hinaus und siedelt sich in neuen Regionen an. Diese Pflanzen sind erstaunlich anpassungsfähig und vermehren sich rasch. Was zunächst als eine Bereicherung der Flora eines Landes erscheint, hat viele Schattenseiten und stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Biodiversität dar – auf regionaler und sogar globaler Ebene. Ein Neophyt hat mitunter das Potenzial, einheimische Pflanzen aus ihrem Lebensraum zu verdrängen, bis diese vom Aussterben bedroht sind. Aus globaler Perspektive führt die Verbreitung von Neophyten zu einer immer stärker werdenden Angleichung der Flora in vielen Weltregionen. Damit geht die Einzigartigkeit vieler regionaler Ökosysteme verloren.

Was ist ein Neophyt?

Neophyten im Allgemeinen sind gebietsfremde Pflanzenarten. Laut Definition zählen zu Neophyten sämtliche Spezies, die sich nach 1492, also dem Jahr der Entdeckung des amerikanischen Kontinents, in anderen Gebieten verbreitet haben. Diese Verbreitung findet bis heute statt und kann absichtlich oder unabsichtlich erfolgen. Das Äquivalent zu den Neophyten sind im Reich der Tiere die Neozoen. Ein Neophyt siedelt sich üblicherweise durch Mitwirkung des Menschen im Land an. Eine Sonderform von Neophyten stellen invasive Arten dar. Auch die Schweiz hat mit solchen Spezies zu kämpfen, die für Natur und biologische Vielfalt ein Problem darstellen.

Was machen invasive Pflanzen mit der Natur?

Invasive Arten sind eine besondere Form von Neophyten, wobei nicht alle Neophyten zugleich als Invasionspflanzen gelten. Derartige Spezies breiten sich enorm stark in ihrem neuen Lebensraum aus und stellen damit eine Gefahr für heimische Gewächse dar. Sie wachsen meist schneller und pflanzen sich rascher fort. Zudem passen sie sich leicht an die neuen Lebensbedingungen an. Dadurch verdrängen sie Vertreter der einheimischen Flora und führen im schlimmsten Fall zum Aussterben bestimmter Spezies. Dann stellt eine Ex-situ-Erhaltung eine Möglichkeit dar, die Art zu bewahren. Jeder Neophyt, der sich im Land verbreitet hat, ist auf der schwarzen Liste aufgeführt.

Beispiele für Neophyten auf der schwarzen Liste der Schweiz:

  • Goldruten
  • Ambrosia
  • Essigbaum
  • Riesenbärenklau

Bei welchen Arten handelt es sich um einen Neophyten?

In der Schweiz ist zahlreichen Neophyten eine Ansiedlung gelungen. Heutzutage sind circa 600 Gewächse als Neophyt gelistet. Darunter sind jedoch auch einige, die keine Gefahr für die Schweizer Flora darstellen und diese womöglich sogar bereichern. Ein gutes Beispiel dafür ist die Rosskastanie, bei der es sich ebenfalls um einen Neophyt Schweiz handelt. Das Bundesamt für Umwelt gibt Listen heraus, in denen jeder Neophyt aufgeführt und anhand seines Gefährdungspotenzials kategorisiert wird. Eine Erweiterung und Überarbeitung dieser wichtigen Listen findet fortlaufend statt.

Beispiele für Neophyten in der Schweiz:

  • Kirschlorbeer
  • Sommerflieder
  • Japanisches Geissblatt
  • Scheinakazie

Wie erfolgt die Bekämpfung von Neophyten?

Bestimmte Neophyten erfordern eine gezielte Bekämpfung, um weitere Schäden an der Natur und Biodiversität im Zaum zu halten. Dabei hängen die Massnahmen und der Umgang von der individuellen Verbreitung der Art und ihrer Eigenschaften ab. Bei Invasionsgewächsen besteht eines der Ziele darin, sie zu entfernen. Verbreitungskarten bilden ab, in welchen Regionen der Schweiz die Neophyten wie häufig vorkommen. Da sich manche Spezies schon enorm stark ausgebreitet haben, ist eine komplette Entfernung kaum möglich. Der Massnahmenplan hält auch den zeitlichen Rahmen der Bekämpfung fest.

Was richtet der Neophyt in der Umwelt an?

Ein Neophyt Schweiz siedelt sich im Land an, obwohl sein Ursprungsgebiet anderswo, oft auf anderen Kontinenten, liegt. Einige Neophyten invadieren die heimische Flora regelrecht und verdrängen diese. Dann stellen sie ein Problem für die Biodiversität dar. Ein Neophyt wirkt sich jedoch nicht nur auf die Flora aus. Manche Spezies gehen mit gesundheitlichen Risiken und Beeinträchtigungen einher, die Menschen direkt betreffen. Dies trifft beispielsweise auf Gewächse zu, die Allergien auslösen. Zudem sind einige Neophyten wirtschaftsschädigend. Ein Beispiel für negative ökonomische Auswirkungen sind etwa Wurzeln, die Gehwege oder Bauwerke beschädigen.

Wie wirkt sich der Neophyt auf die Biodiversität aus?

Im Einzelnen stellt nicht jeder Neophyt grundsätzlich eine Bedrohung für die Biodiversität dar. Manche Neophyten führen nicht zur Verdrängung heimischer Spezies und verursachen auch keine wirtschaftlichen oder gesundheitlichen Schäden. Anders verhält es sich bei invasiven Gewächsen, die eine Bedrohung für die biologische Vielfalt sein und diese drastisch reduzieren können. Als Massenphänomen betrachtet, ist die Verbreitung von Neophyten tendenziell jedoch kritisch zu werten. Denn sie führt auch zu einer Vereinheitlichung der Flora in verschiedenen Weltregionen, sozusagen einer Globalisierung im Pflanzenreich.

Was können Privatpersonen gegen den Neophyt tun?

Von Privatpersonen ist beim Artenschutz und der Eindämmung von Invasionsgewächsen Unterstützung gefordert. Achte gründlich darauf, dass vorhandene Neophyten nicht über deinen Garten hinauswachsen und sich verbreiten. Für invasive Neophyten besteht teilweise ein Verbot und sie sind daher auch nur noch schwer bis gar nicht mehr im Handel erhältlich. Du solltest dir diese Gewächse also nicht durch die Hintertür beschaffen, denn die einheimische Biodiversität steht auf dem Spiel. Zudem gibt es für sämtliche invasive Gewächse heimische Ersatzspezies mit ähnlichem Aussehen.

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