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Thripse erkennen und bekämpfen

Thripse erkennen und bekämpfen

Thripse gehören zu den lästigsten Pflanzenschädlingen, weil sie so winzig sind, dass man den Befall oft erst bemerkt, wenn es schon zu spät ist. Vor allem bei Zimmerpflanzen werden die kleinen Fransenflügler häufig zum Problem. Mit unseren Tipps kannst du die Tierchen aber wirkungsvoll bekämpfen!

1. Wissenswertes zu Thripse oder Fransenflüglern

Fransenflügler (Thysanoptera) oder Thripse sind eine Ordnung der Insekten. Es gibt weltweit etwa 5.500 Arten, von denen rund 400 in Mitteleuropa vorkommen. Gelegentlich werden sie auch Gewittertierchen genannt. Die bei uns vorkommenden Arten sehen sich so ähnlich, dass sie nur für Spezialisten unterscheidbar sind. Sie haben eine längliche Körperform mit einer Länge von einem bis drei Millimetern und eine schwarzbraune Färbung. Die Flügel der meisten Arten haben feine Fransen, was ihnen den Namen Fransenflügler eingebracht hat. Allerdings haben manche Arten keine Flügel.

1. Die Thripse als Verursacher von Pflanzenkrankheiten

Thripse leben sowohl in der Erde als auch auf den grünen Pflanzenteilen. Ein einziges Weibchen kann während seiner kurzen Lebensdauer bis zu 70 Eier legen. Die Larven leben zusammen mit den erwachsenen Tieren an den Blättern, lassen sich aber am Ende des Larvenstadiums zu Boden fallen, um sich in der Erde zu verpuppen. Die frisch geschlüpften Tiere steigen dann wieder an den Pflanzen hinauf. Sie bohren feine Löcher in die Blattoberflächen und saugen den Saft der Pflanze, was diese über einen längeren Zeitraum so schädigen kann, dass sie kümmert und schliesslich für Krankheiten anfällig wird oder eingeht. Insbesondere bei Zimmerpflanzen sind Thripse ein Problem, aber auch im Garten oder in Gewächshäusern treten sie auf. Besonders häufig betroffen sind die folgenden Pflanzen:

  • Orchideen
  • Alpenveilchen
  • Keulenlilie
  • Hibiskus
  • Ficus und Gummibaum
  • Ritterstern
  • Palmen

3. Die Thripse im Garten bekämpfen

Thripse sind überwiegend bei Zimmerpflanzen ein Problem, treten aber auch im Garten auf. Dort können sie Zierpflanzen wie Rosen, Dahlien, Gladiolen und Chrysanthemen ebenso heimsuchen wie Gemüsepflanzen wie Gurken, Paprika, Tomaten oder Auberginen. Bei Tomaten übertragen sie Krankheiten wie die Bronzekrankheit, die die Pflanze zusätzlich schädigt.

4. Den Befall durch die Insekten erkennen

Da Thripse so winzig und mit dem blossen Auge kaum zu erkennen sind, wird der Befall oft lange Zeit übersehen. Am ehesten ist er durch kränkliche Reaktionen der Pflanze zu erkennen:

  • kleine schwarze Kotkügelchen auf der Pflanze
  • silbrig-weisse Stellen auf den Blättern (Saugspuren der Tiere)
  • schwaches Wachstum und verkrüppelte Triebe bei länger andauerndem Befall

Dieses Schadbild tritt allerdings auch bei den ebenfalls schwer zu erkennenden Spinnmilben auf. Du solltest daher die Pflanze genau untersuchen, ehe du Gegenmassnahmen zur Bekämpfung einleitest. Um den Befall rechtzeitig zu erkennen, ist eine regelmässige Kontrolle der Pflanzen sinnvoll. Meistens sitzen die Tiere an den Unterseiten der Blätter, wo sie sich mit speziellen Haftblasen an den Beinen hervorragend festhalten können. Die Thripse mögen trockene, warme Luft, daher kommen sie vor allem im Herbst häufig vor, wenn die Heizung zum ersten Mal läuft.

5. Präventivmassnahmen gegen Thripse

Als vorbeugende Massnahme hat sich eine Erhöhung der Luchtfeuchtigkeit durch Verdunstungsschalen und das regelmässige Besprühen der Pflanzen mit Wasser bewährt, denn ein feuchtes Millieu mögen diese Schädlinge nicht. Auch ein Betupfen der Pflanzen mit Neemöl kann einen Befall verhindern: Das geht am besten mit einem Wattestäbchen, das in das Öl getaucht wurde. Dieses Öl, das aus dem in Indien heimischen Neembaum gewonnen wird, enthält den Wirkstoff Azadirachtin, der die Larven der Thripse tötet, indem er ihre Häutung verhindert.

6. Was gegen die Schädlinge wirkt

Ist eine Pflanze stark befallen, müssen stärkere Mittel her. Zunächst solltest du sie sofort von anderen Pflanzen separieren, um ein Übergehen der Schädlinge zu verhindern. Neben speziellen Pflanzenschutzmitteln hat sich das Abspülen der Pflanzen mit Seifenlauge (acht Gramm Schmierseife auf einen halben Liter Wasser) bewährt. Zuvor solltest du aber das Substrat mit Folie abdecken, weil die Tiere sonst in die Pflanzerde hineingespült werden und die Pflanze von dort erneut angreifen. Diese Prozedur wiederholst du über mehrere Wochen alle zwei bis drei Tage, um wirklich alle Tiere zu erwischen. Auch das Abwaschen mit einer Emulsion aus Wasser, Olivenöl und etwas Spülmittel gehört zu den bewährten Hausmitteln gegen Thripse. Auch Leimfallen, sogenannte Blautafeln, sind hilfreich; an ihr bleiben die flügellosen Thripse hängen, sodass du auch ihren Bestand recht gut kontrollieren kannst. Als alternative Form der biologischen Schädlingsbekämpfung kannst du auch Nützlinge wie Raubmilben, Florfliegenlarven oder Nematoden (Fadenwürmer) gegen die Thripse ins Feld schicken; diese Nützlinge, die auch gegen Blattläuse helfen, bekommst du im Gartenfachhandel. Wenn du Nützlinge einsetzt, solltest du allerdings auf andere Behandlungsmassnahmen verzichten, da du mit ihnen auch die Nützlinge schädigst. Es gibt aber auch Spezialprodukte, die nur gegen Thripse wirken.

7. Menschen droht keine Gefahr

Thripse sind für Menschen nicht gefährlich, stechen aber gelegentlich und verursachen dabei juckende Stellen, die an kleine Mückenstiche erinnern.

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