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Ökologischer Fussabdruck: Wie viele Erden braucht der Mensch?

Ökologischer Fussabdruck: Wie viele Erden braucht der Mensch?

Was ein ökologischer Fussabdruck ist, ist im Grunde leicht erklärt: Es handelt sich um eine Masseinheit, die aufzeigt, wie viele Erden es im Grunde bräuchte, um den Lebensstandard einer bestimmten Bevölkerungsgruppe zu halten. Dabei werden nicht alle Faktoren berücksichtigt, sondern es geht vor allem um die Berechnung der Überlastung unseres Planeten. Es handelt sich – stark vereinfacht dargestellt – um eine Kenngrösse, die zeigt, in welchem Masse die Ressourcen der Erde zu sehr genutzt werden, ohne sich regenerieren zu können. Ausserdem fliessen Überlegungen der Kohlenstoffdioxidsättigung der Atmosphäre sowie der Abfallbeseitigung mit ein.

Was ist ein ökologischer Fussabdruck?

Der ökologische Fussabdruck drückt aus, wie viele sogenannte globale Hektar (gha) ein Mensch benötigt. Ein globaler Hektar ist ein Hektar mit mittlerer Fruchtbarkeit. Er ist eine annähernde Messgrösse und dient der vereinfachten Darstellung des Zuviel-Verbrauchs von Ressourcen. Pro Mensch stehen theoretisch um die 1,7 gha zur Verfügung. Dabei ist der Bedarf für den Erhalt von Ökosystemen allerdings nicht berücksichtigt. Ausgehend von diesen 1,7 gha, die pro Mensch zur Verfügung stehen, und der Berechnung, dass der durchschnittliche Verbrauch bei circa 2,8 gha pro Mensch liegt, ergibt sich, dass die Menschheit die Ressourcen von insgesamt 1,6 Erden verbraucht. Der Verbrauch an globalen Hektar wird anhand der Biokapazität berechnet: Der Verbrauch von Ressourcen wird der Erneuerung beziehungsweise der Lagerfähigkeit von Abfällen, Abgasen und ähnlichem gegenübergestellt. Dann wird die Biokapazität in Fläche umgerechnet.

Wie wird mein ökologischer Fussabdruck berechnet?

Dein ökologischer Fussabdruck bestimmt sich massgeblich durch folgende Faktoren:

  • Konsum an Lebensmitteln, insbesondere tierische und importierte
  • Mobilität und daraus resultierende Emissionen
  • Wohnbedarf und Energieverbrauch
  • Abfallaufkommen
  • Konsum allgemein

Tests zur Berechnung deines ungefähren ökologischen Fussabdrucks findest du online. Der Test besteht aus wenigen Fragen. Deine Antworten ergeben ein ungefähres Bild deines Ressourcenverbrauchs und dieses lässt sich wiederum in Fläche oder auch Erden umrechnen – wenn jeder so lebte, wie du.

Wie fällt der ökologische Fussabdruck eines durchschnittlichen Schweizers aus?

Die Diakonie Schweiz vermeldete 2018, dass die Eidgenossen pro Person circa 2,9-mal so viele Ressourcen verbrauchen, wie global pro Person verfügbar sind. Daraus ergibt sich, dass es fast drei Planeten Erde bräuchte, um global den ressourcentechnischen Lebensstandard der Schweiz einzuführen. Der durchschnittliche Schweizer hat einen ökologischen Fussabdruck von circa 5,3. Das ist:

  • fast doppelt so viel wie der globale Durchschnitt von 2,9;
  • allerdings weniger als halb so viel wie der luxemburgische Durchschnitt von 13,1;
  • in etwa so viel wie der durchschnittliche Bedarf eines Deutschen (5,5);
  • mehr als dreimal so viel wie der Durchschnitt in Afrika (1,4) und mehr als doppelt so viel wie in Asien (2,3).

Welche Ressourcen beeinflussen den ökologischen Fussabdruck besonders stark?

Ressourcen, die sich stark auf die Umwelt und das Klima auswirken, spielen auch bei der Berechnung des ökologischen Fussabdrucks eine grosse Rolle. Da es dabei aber um Biokapazität und nicht etwa um Umweltfolgen oder Ähnliches geht, spielen vor allem Ressourcen eine Rolle, deren Gewinnung, Entsorgung und Wiederverwertung besonders viel Platz in Anspruch nimmt. An erster Stelle stehen dabei fossile Brennstoffe, denn diese sind aufgrund ihrer sehr langsamen Entstehung nicht erneuerbar und endlich. Zudem braucht es sehr viel Fläche, um das CO2 zu binden. Auch die Fleischproduktion sowie die Herstellung von Konsumgütern benötigen viel Energie und wirken sich entsprechend aus.

Welchen Einfluss hat mein Energiebedarf auf die Umwelt und meinen ökologischen Fussabdruck?

Die Ressourcen der Natur sind teilweise endlich. Das gilt insbesondere für fossile Brennstoffe, aber auch für Materialien, die die Menschen in so hohem Masse gewinnen, dass sie nicht in derselben Zeit nachgebildet werden. Die Energieträger sind aber der Fokus der Berechnung deines ökologischen Fussabdrucks. Dies liegt daran, dass die Aufnahmefähigkeit der Flächen für freigewordene Emissionen ganz konkret endlich ist. Kohlenstoffdioxid aufnehmen können vor allem Pflanzen und Gewässer – letztere aber nur bis zu einem gewissen Punkt. Doch vor allem die Pflanzen, namentlich vor allem Wälder, benötigen sehr viel Platz. Das heisst, dass dein Energieverbrauch noch viel wichtiger bei der Berechnung deines ökologischen Fussabdrucks ist als andere Überlegungen. In den meisten Industriestaaten macht der Energiebedarf auch den grössten Teil des ökologischen Fussabdrucks aus. Zudem sind die Folgen für die Umwelt, schon aufgrund der Treibhausgasemissionen, verheerend.

Wie viele Erden bräuchte es, wenn alle den gleichen globalen Lebensstandard hielten?

Wäre der Lebensstil überall auf der Welt gleich, wären es noch immer mehr als 1,7 Planeten, die der Mensch benötigte. Das heisst, dass die Menge an Rohstoffen und Energieträgern sowie Nahrungsmitteln, die gewonnen werden, ohnehin schon zu viel sind. Die Menschheit lebt und konsumiert schon seit etwa 1970 auf Kosten der kommenden Generationen – allen voran Europäer, Nordamerikaner, Australien, Neuseeland, mittlerweile China und einige arabische Staaten wie Katar. Sollten alle Menschen wirklich nur so viele Ressourcen nutzen, wie die Erde hergibt, entspräche das in etwa dem Verbrauch eines Indonesiers. Mit dem durchschnittlichen Verbrauch eines Inders würden sogar nur 0,7 Erden verbraucht.

Über welchen Konsum reduziere ich meinen ökologischen Fussabdruck?

Nachhaltigkeit beim Konsum verringert deinen ökologischen Fussabdruck. Schon mit wenigen Massnahmen, die Energie und Ressourcen einsparen, kannst du den Planeten persönlich entlasten. Dazu gehören

  • weniger Konsum von Fleisch und Fisch aus den Ozeanen
  • mehr Saisonales und Regionales auf dem Teller
  • weniger heizen
  • weniger fliegen und Auto fahren
  • weniger Import
  • weniger Konsum von Wegwerf-Artikeln

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