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Maulwurfsgrillen bekämpfen mit umweltverträglichen Methoden

Maulwurfsgrillen bekämpfen mit umweltverträglichen Methoden

Maulwurfsgrillen bekommst du zwar selten zu Gesicht, in deinem Garten können sie aber einen erheblichen Schaden anrichten, wenn sie sich zu stark vermehren. Da diese Tiere aber auch ihren festen Platz im heimischen Ökosystem haben, solltest du sie nur mit umweltverträglichen Methoden bekämpfen. Wie du die lästigen Insekten nachhaltig entfernst, zeigen wir dir hier.

1. Wissenswertes über Maulwurfsgrillen

Maulwurfsgrillen (Gryllotalpidae) sind eine Familie aus der Ordnung der Heuschrecken (Orthoptera). Weltweit gibt es rund 100 Arten der Tiere, in Mitteleuropa kommt aber nur die Europäische Maulwurfsgrille (Gryllotalpa gryllotalpa) vor. Sie bevorzugt feuchte Lebensräume, vor allem in der Nähe von Gewässern, mit sandigen bis lehmigen Böden. Maulwurfsgrillen sind an das Leben unter der Erde so gut angepasst, dass sie nur selten an die Oberfläche kommen. Die Tiere werden drei bis sieben Zentimeter lang, die Weibchen sind etwas kleiner als die Männchen.

2. Die Lebensweise der Maulwurfsgrillen kennen

Mit ihren kräftigen Vorderbeinen, an denen sie sich leicht von anderen Grillen unterscheiden lassen, graben die Maulwurfsgrillen ausgedehnte Gangsysteme in den Boden. Die fleissigen Tiere graben nahezu ständig und können mit der Zeit Gangsysteme mit einer Gesamtlänge von bis zu 30 Metern anlegen, die überwiegend knapp unter der Erdoberfläche verlaufen. Mit ihren verkümmerten Flügeln und den kräftigen Beinen sehen sie urzeitlich aus. Sie können schwimmen und trotz ihrer kurzen Flügel auch fliegen, obwohl sie das nur selten tun. Da sie nachtaktiv sind, bekommst du sie normalerweise kaum zu sehen. Das Weibchen legt Mitte Juni jeweils bis zu 600 Eier. Dafür sucht es eine warme, sonnige Stelle und gräbt in einer Tiefe zwischen fünf und 30 Zentimetern eine angelegte Bruthöhle. Nach fünf bis sechs Tagen schlüpfen die Larven, die nach etwa einem Jahr zu erwachsenen Insekten werden. Erst zur Paarungszeit suchen die Tiere die Oberfläche auf und lassen dann, meist im Mai, ihr lautes Zirpen hören.

3. Wann die Insekten beginnen, Pflanzen zu schädigen

Maulwurfsgrillen leben hauptsächlich von Insekten. Erst wenn diese Nahrung knapp wird, fressen sie auch Pflanzenwurzeln. Manchmal können sie sich an einem eng begrenzten Ort stark vermehren und werden dann in Gärten zu Schädlingen. Da sie feuchte Erde bevorzugen, kommen sie oft in Komposthaufen oder Gemüsebeeten vor. Dort können sie grössere Schäden anrichten, wenn sie beim Graben gerade erst gekeimte Pflanzen aus der Erde drücken oder Wurzelgemüse anfressen. Wenn sie ihre Bruthöhlen anlegen, durchbeissen sie alle Wurzeln der darüber wachsenden Pflanzen. Auf Rasenflächen können sich auf diese Art hässliche abgestorbene Flecken bilden.

4. Der richtige Zeitpunkt zur Bekämpfung von Maulwurfsgrillen im Garten

Maulwurfsgrillen ernähren sich überwiegend von Insekten, Insektenlarven, wie Engerlingen, und Schnecken und sind daher an sich nützlich. Sie sind nicht giftig und beissen nicht. Ausserdem sind die Tiere inzwischen selten geworden, ihre Bestände haben stark abgenommen. Daher solltest du sie nur dann bekämpfen, wenn sie wirklich zum Problem werden, also grössere Schäden anrichten. Die chemische Keule kommt für diesen Zweck übrigens nicht in Frage. Es gibt aber eine ganze Reihe von umweltverträglichen Hausmitteln, die gegen Maulwurfsgrillen sehr wirksam sind.

5. Die Schädlinge ohne Chemie bekämpfen

Die umweltverträglichste Methode, eine Population von Maulwurfsgrillen zu reduzieren, ist die Unterstützung ihrer natürlichen Feinde. Das sind unter anderem Igel, Spitzmäuse und Maulwürfe, aber auch Amseln, Hühner und sogar Katzen. Sie verhindern meistens, dass sich die Maulwurfsgrillen im Garten stark vermehren, und bilden einen natürlichen Schutz.

6. Eine Falle bauen

Wenn die Maulwurfsgrillen es gar zu bunt treiben, musst du allerdings selbst aktiv werden. Das einfachste Hausmittel gegen Maulwurfsgrillen sind Fallen, die du mit Konservendosen oder Gläsern und Holzbrettern selbst konstruieren kannst:

  1. Das Brettchen wird an der Erdoberfläche aufgestellt und die Dosen oder Gläser darunter eingegraben, sodass eine offene Fallgrube entsteht.
  2. Die Maulwurfsgrillen kommen nachts an die Oberfläche.
  3. Sobald sie auf das Brettchen treffen, laufen sie daran entlang und fallen dann in die Gläser
  4. Dort sammelst du die Schädlinge morgens ein – aber bitte nicht töten, sondern in sicherer Entfernung von deinem Garten freilassen, am besten auf einer Wiese.

Einen starken Befall kannst du auch durch das Aufgraben und Zerstören der Bruthöhlen eindämmen, was in der Brutperiode (also etwa ab Juni) erfolgen muss, um erfolgreich zu sein. Dazu verfolgst du, zum Beispiel mit einem Stock, die Gänge des Baus und spürst die Bruthöhle auf, zu der ein senkrechter Gang hinunterführt. Diese Höhle gräbst du dann mit einem Spaten gründlich auf und beseitigst alle ausgewachsenen Tiere sowie die Larven.

7. Nematoden als Nützlinge gegen Maulwurfsgrillen einsetzen

Normalerweise reichen diese einfachen Hausmittel aus. Nur bei sehr starkem Befall sind schwerere Geschütze nötig: Eine weitere ökologisch saubere, aber etwas kompliziertere Methode ist der Einsatz von Nematoden. Diese parasitären Fadenwürmer greifen die Grillen an und wirken daher als Nützlinge: Sie dringen durch die Atemlöcher in die Blutbahn der Tiere ein und setzen dort Bakterien frei, die die Grillen töten. Dafür brauchst du sogenannte SC-Nematoden (Steinernema carpocapsae), die du im Fachhandel bekommst. Sie werden in einer Art Nährpulver geliefert und mit einer Giesskanne ausgebracht. Nematoden sind sehr wirksam und töten die meisten Maulwurfsgrillen. Allerdings wirken sie nur gegen die erwachsenen Tiere und nicht gegen Eier und Larven, daher solltest du die Behandlung vor der Eiablage im Frühjahr ausführen und im folgenden Jahr wiederholen.

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