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Ă–kologie: Definition, Grundlagen und Beispiele

Ă–kologie: Definition, Grundlagen und Beispiele

Das Thema Ökologie gewinnt in der Gesellschaft immer mehr an Bedeutung und häufig werden Produkte oder Verfahren als ökologisch bezeichnet. Doch wie lautet die genaue Ökologie-Definition, warum sind die Forschungsergebnisse dieser Teildisziplin innerhalb der Biologie so wichtig und in welchem Zusammenhang stehen sie zu den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit? Antworten auf diese und viele weitere Fragen erhältst du hier.

Was bedeutet der Begriff Ă–kologie?

Das Wort Ökologie setzt sich aus den altgriechischen Wörtern Oikos und Logos zusammen. Der Begriff lässt sich in etwa mit den Worten Lehre des Haushalts übersetzen. Erstmals geprägt und beschrieben wurde dieser Begriff vom deutschen Mediziner, Zoologen und Philosoph Ernst Haeckel um 1866. In der ersten Fassung seiner Ökologie-Definition verstand Haeckel den Begriff als Wissenschaft über die Wechselbeziehungen zwischen Organismen. In den darauffolgenden drei Jahren ergänzte er diese Beschreibung immer wieder und veränderte die Formulierung leicht ab. Schliesslich fügte er auch die Erforschung der Wechselbeziehungen zwischen Organismen und ihrer umgebenden Umwelt mit ein.

Welche Teildisziplinen der Ă–kologie kennt man in der Biologie?

Traditionell unterteilt die Biologie das Forschungsgebiet der Ökologie in drei Teildisziplinen. Dazu gehören:

  1. Autoökologie: Sie wird auch als Physiologische Ökologie bezeichnet. In diesem Teilbereich der Ökologie geht es um die Erforschung der Beziehung zwischen Organismen und Umweltfaktoren. Sie befasst sich zum Beispiel damit, in welchen Toleranzbereichen ein Organismus in einem Ökosystem leben kann und welche Anpassungen auftreten können, wenn diese Grenzen über- oder unterschritten werden.
  2. Populationsökologie: Diese auch als Demökologie bezeichnete Teildisziplin befasst sich mit den Wechselbeziehungen von Lebewesen innerhalb eine Population oder anderen Arten, die sich den Lebensraum teilen. Ein klassisches Beispiel dafür ist die Beziehung zwischen Räuber- und Beutepopulationen innerhalb eines Ökosystems.
  3. Synökologie: In diesem Teilgebiet der Ökologie, das man heute Ökosystemanalyse bezeichnet, geht es um Biozönosen, Gemeinschaften von verschiedenen Arten und ihre Wechselbeziehungen innerhalb eines Ökosystems.

Heute gibt es viele spezifischere Unterteilungen in der Biologie. Dazu gehört zum Beispiel die Evolutionsökologie, die sich mit Fragen über die Verhältnisse von Umweltfaktoren der Vergangenheit befasst, oder die Humanökologie. Sie erforscht, wie der Mensch seine Umwelt beeinflusst.

Was ist ein Ă–kosystem?

Als Ă–kosystem versteht man in der Ă–kologie den Verbund zwischen Lebewesen und ihrem Lebensraum. Typische Merkmale eines Ă–kosystems sind:

  • Sie lassen sich nicht klar abgrenzen und können sich untereinander austauschen.
  • Sie sind keine starren Konstrukte, da ständig Umweltfaktoren von aussen und innen auf sie einwirken.
  • Die Wechselbeziehungen zwischen den verschiedenen Umweltfaktoren sind komplex und bilden ein sensibles Geflecht.

Wie sind Lebewesen als Umweltfaktor einzuordnen?

Die Ökologie unterteilt die Umweltfaktoren in biotische und abiotische Faktoren. Lebewesen, dazu zählen Pflanzen und Tiere gleichermassen, gehören zu den biotischen Umweltfaktoren. Beispiele für biotische Umweltfaktoren sind:

  • Lebewesen, die um die gleiche Nische innerhalb eines Lebensraums konkurrieren. Es kann dabei um Futter, Fortpflanzungspartner, gĂĽnstige Standorte, Nistplätze und andere Dinge gehen, die von Interesse oder fĂĽr das Ăśberleben wichtig sind.
  • Fressfeinde und Beutetiere
  • Parasiten und ihre Wirte
  • Symbionten

Bei den abiotischen Umweltfaktoren geht es um die unbelebten Kräfte, die Einfluss auf ein Ökosystem nehmen, zum Beispiel:

  • Lichtverhältnisse
  • Sauerstoffgehalt
  • Klima
  • Wasserversorgung
  • verfĂĽgbare Mineralstoffe und Salze im Boden oder im Gewässer

Wann wurde die Ă–kologie als Forschungsgebiet begrĂĽndet?

Bereits Aristoteles stellte erste Beobachtungen und Forschungen an, die heute der Ökologie zugeordnet werden könnten. Doch damals handelte es sich nur um Einzelbeobachtungen und keine zusammenhängende Forschung. Die Geschichte der Ökologie als Forschungsgebiet der Biologie begann im 19. Jahrhundert mit der Arbeit von Charles Darwin, Justus von Liebig und Alexander von Humboldt. Sie verdeutlichten, dass die Natur aus komplexen Wechselbeziehungen und Zusammenhängen zwischen verschiedenen Umweltfaktoren besteht. Diese Erkenntnisse wurden von anderen Forschern aufgegriffen und in eigenen Forschungsergebnissen weiterentwickelt und ergänzt. Dennoch fand die Ökologie als wissenschaftliche Teildisziplin der Biologie lange Zeit wenig Beachtung und wurde nur von einem sehr engen Kreis fortgeführt. Erst ab den 1960er Jahren erkannten Wissenschaftler, wie bedeutend die Erkenntnisse der Ökologie für die Menschen und ihr Fortbestehen sein können.

Warum ist die Ă–kologie heute so wichtig?

Besonders seit der Industrialisierung hat sich der Einfluss der Menschen auf die Umwelt verstärkt. Die moderne Landwirtschaft, Treibhausgase und massive Rodung haben die Natur stark beeinflusst und Störungen hervorgebracht, deren man sich vorher nicht bewusst war. Um zu verstehen, wie diese Veränderungen aufzuhalten sind, ist es zunächst notwendig, die Zusammenhänge zu begreifen. Nachhaltigkeit und andere Umweltschutzmassnahmen basieren häufig auf Erkenntnissen aus der Ökologie.

Was bedeutet politische Ă–kologie?

Die politische Ökologie entstand als Folge des Klimawandels und der unübersehbaren Umweltbelastung. Im Gegensatz zu anderen Schwerpunkten der Ökologie gehört sie nicht zum Forschungsgebiet der Biologie, sondern wird den Sozialwissenschaften zugeordnet. Sie untersucht, wie sich das Handeln des Menschen unter politischen und sozialwissenschaftlichen Aspekten auf die Umwelt auswirkt. Ihr Ziel ist es, die Erkenntnisse aus der biologischen Forschung in politische Massnahmen umzusetzen.

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