Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Gärtner in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Engerlinge bekämpfen: Sieben natürliche Methoden, die zum Erfolg führen

Engerlinge bekämpfen: Sieben natürliche Methoden, die zum Erfolg führen

Engerlinge werden die Larven verschiedener Blatthornkäfer (Scarabaeoidea) genannt. Wenn du im Garten dicke Engerlinge entdeckst, ist es wichtig, dass du die Käferart identifizierst: Nicht alle Engerlinge sind schädlich. Die Larven von Laubblattkäfern, Mai- und Junikäfern fressen mit Vorliebe die Wurzeln der Gartenpflanzen und richten grossen Schaden an. Die Larven von Rosen- und Nashornkäfern dagegen sind unschädlich und stehen wie die ausgewachsenen Käfer unter Naturschutz. Der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln ist ohnehin nicht immer erforderlich. Viele Produkte sind giftig und verursachen weitere Schäden. Wir stellen dir wirksame biologische Methoden zur Bekämpfung der Engerlinge vor und geben dir Tipps zur Vorbeugung.

1. Lerne, die Engerlinge zu unterscheiden!

Bevor du beginnst, Engerlinge im Garten zu bekämpfen, solltest du unbedingt prüfen, um welche Käferart es sich handelt. Schädliche Engerlinge sind:

  • Maikäferlarven
  • Junikäferlarven
  • Gartenlaubkäferlarven

Maikäferlarven leben zwischen zwei und vier Jahren im Erdreich. Sie werden zwischen vier und sechs Zentimetern lang. Sie haben einen C-förmigen, bauchwärts gekrümmten Körper. Der Larvenkörper ist weiss, die Kopfkapsel braun. Mai- und Junikäferlarven sind sich sehr ähnlich. Allein in der Grösse unterscheiden Sie sich. Engerlinge des Junikäfers werden nur zwei bis drei Zentimeter gross. Gartenlaubkäfer sind mit einer Länge von acht bis 14 Millimetern sehr klein. Auch sie besitzen einen weissen, bauchwärts gekrümmten Körper und eine braune Kopfkapsel. Auffällig sind aber die Borsten am Hinterleib. Gartenlaubkäferlarven leben vor allem unter Rasenflächen und zerstören diese. Wichtig: Die Engerlinge aller drei Arten treten niemals im Kompost auf!

Engerlinge des Nashornkäfers stehen unter Naturschutz und dürfen nicht bekämpft werden. Ihre Grösse hilft, sie von Schädlingen zu unterscheiden. Sie sind daumendick und werden zwischen zehn und zwölf Zentimeter lang. Die grossen Nashornkäferlarven kommen hauptsächlich im Kompost vor und richten keinen Schaden an. Auch die Engerlinge des Rosenkäfers leben zwei bis drei Jahre im Kompost. Sie fallen durch ihren weissgrauen, braun behaarten Körper auf. Rosenkäferlarven erreichen eine Länge von vier bis fünf Zentimetern. Larven des Rosenkäfers sind nützlich. Sie fressen pflanzliche Abfälle und optimieren die Bodenqualität. Wenn du also beim Umgraben des Komposthaufens Engerlinge entdeckst, ist das kein Grund zur Panik: Es handelt sich mit grosser Wahrscheinlichkeit um Nützlinge. Du kannst dich zunächst über gute Komposterde und später über die schönen Käfer in deinem Garten freuen.

2. Verwende Nematoden, um die Schädlinge im Rasen und auf Beeten zu bekämpfen!

Wenn du Käferlarven von Mai-, Juni- oder Gartenlaubkäfern unter Rasenflächen oder im Beet entdeckst, können Nematoden der Gattung Heterorhabditis bacteriophora Abhilfe schaffen. Nematoden sind im Fachhandel erhältlich. Sie werden über das Giesswasser auf den betroffenen Flächen verteilt. Bei den Tieren handelt es sich um mikroskopisch kleine Fadenwürmer, die im Boden leben. Sie dringen zur Vermehrung in die Körperöffnungen der Engerlinge ein. Nach wenigen Tagen sterben die schädlichen Käferlarven. Bessere danach die Schadstellen im Rasen einfach mit neuem Grassamen aus.

3. Stelle Fallen für Engerlinge auf!

Der Bau einer Falle für Engerlinge gelingt in wenigen Minuten:

  1. Fülle einen Eimer mit Pferdemist oder Kompost.
  2. Grabe den Eimer im Herbst etwa einen halben Meter tief in die Erde ein und fülle mit Erde auf.
  3. Markiere die Stelle.

Die Engerlinge werden von der reichhaltigen Nahrung angezogen und bleiben dort. Im Frühjahr kannst du den Eimer ausgraben und die Schädlinge vernichten.

4. Sammle die Larven und Käfer ein!

Nach ausgiebigen Regenfällen kommen die Engerlinge aus dem Boden an die Oberfläche. Dann ist die beste Zeit, um Engerlinge aufzusammeln und zu vernichten. Wenn du im Frühjahr ausgewachsene Mai-, Juni- oder Gartenlaubkäfer auf deinem Grundstück entdeckst, sammle diese sorgfältig ein.

5. Lass dir von Nachbars Hühnern helfen!

Für Hühner sind Engerlinge ein wahres Festessen. Wenn einer deiner Nachbarn Hühner hält, kannst du dir bestimmt einige ausleihen. Setze sie auf die betroffene Fläche und in kurzer Zeit sind die schädlichen Larven aufgefressen.

6. Schaffe gute Bedingungen für Nützlinge in deinem Garten!

Gestalte deinen Garten so naturnah wie möglich. Schaffe Rückzugsorte, Nahrungsquellen und Nistplätze für die natürlichen Fressfeinde der Schädlinge. Wo sich Vögel, Igel und Fledermäuse wohlfühlen, haben Engerlinge und Käfer keine Chance.

7. Beuge dem Schädlingsbefall mit einfachen Massnahmen vor!

Einfache Methoden helfen, dem ungebetenen Besuch der Käferlarven nachhaltig vorzubeugen.

  • Schalte die Gartenbeleuchtung in der Nacht aus. Die Käfer werden vom Licht angezogen und zur Eiablage motiviert.
  • Wenn du im Frühjahr Käfer in deinem Garten entdeckst, schütze die Beete mit Insektenschutznetzen. Die Netze verhindern die Eiablage.
  • Vertikutiere deinen Rasen regelmässig. Das Vertikutieren trägt zur Belüftung des Rasens bei. Der Rasen kann sich gut entwickeln und den Käferlarven wird die Ansiedlung erschwert. Beim Vertikutieren gelangen einzelne Larven nach oben und können eingesammelt oder von Vögeln verspeist werden.
  • Einige Pflanzen üben auf Engerlinge eine abstossende Wirkung aus. Um Beete, auf denen Knoblauch und Rittersporn wächst, machen die Larven einen grossen Bogen: Engerlinge vertragen die Wurzeln dieser Pflanzen nicht.

Der Gartenbauvergleich für die Schweiz. Finde die besten Gärtner in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Hochbeet befüllen in 7 Schritten – die ultimative Anleitung für eine reiche Ernte

Hochbeete liegen voll im Trend und das hat auch seine Gründe: Die Pflanzen und das Gemüse gedeihen ideal und das lästige Bücken entfällt. Einer der grössten Vorteile ist aber, dass es sich für nahezu jeden Standort eignet. Mit einem Hochbeet erntest du selbst auf einem kleinen Balkon frische Kräuter, Salat und Tomaten. Aber auch in einem grossen Garten ist ein Hochbeet ein Hingucker. Verschiedene Materialien setzen dabei optische Akzente, während innen das Grün spriesst – vorausgesetzt das Hochbeet hat die richtige Befüllung. Hierzu findest du im Folgenden hilfreiche Tipps – und die Ernte in deinem Hochbeet wird ein voller Erfolg!

Borkenkäfer bekämpfen: Befall erkennen und die Schädlinge loswerden

Von Borkenkäfern hat sicher jeder schon einmal gehört: Immer wieder ist in den Medien davon die Rede, dass diese winzigen Insekten ganze Wälder zum Absterben bringen. Aber wie kommt es überhaupt dazu, dass die Käfer so viel Schaden anrichten, und was können Menschen tun, um bei einem Befall im Wald dagegen vorzugehen?

Trauermücken: Sieben Tipps, um die lästigen Insekten aus der Wohnung zu verbannen

Ungeziefer in der Wohnung ist unangenehm. Wenn im Winter plötzlich kleine schwarze Mücken mit langen Beinen und schwarzen Flügeln auftauchen, handelt es sich mit grosser Wahrscheinlichkeit um Trauermücken (Sciaridae). Im Wald erfüllen die kleinen Insekten eine wichtige Aufgabe. Sie tragen zur Laubzersetzung und zum Erhalt des Ökosystems bei. An den Pflanzen in der Wohnung und auf dem Balkon sind sie allerdings unerwünscht. Wie gelangen die Plagegeister ins Haus? Wie wirst du sie wieder los? Sind Insektengifte erforderlich oder gibt es natürliche Hausmittel? Sind vorbeugende Massnahmen möglich? Wir haben die wichtigsten Tipps für dich zusammengestellt.

Gartengriller: Mit Holzkohle, Gas, Strom oder Hybridgrills zum Grillspass

Grillen macht Spass und passt hervorragend zum modernen Lebensstil. Unter der Woche haben wir oftmals wenig Zeit für ein ausgiebiges Grillvergnügen und schaffen es höchstens, ein Steak auf den Grill zu werfen. Am Wochenende aber kommt die Zeit der Gartengriller. Verschiedene Grillsysteme mit unterschiedlichen Brennstoffen bieten für jeden etwas. Das komfortable Grillen mit Strom oder Gasflaschen ist perfekt für einen Wochentag und Stadtmenschen. Per Knopfdruck ist der Grill schnell startklar. Am Wochenende hingegen soll rauchiges Grillaroma die Luft erfüllen. Dann entspannen wir dank Holzkohlegrill und dem betörenden Duft von Aromahölzern. Wir haben Tipps für den ultimativen und sicheren Grillspass.

Gartenbauer schaffen und pflegen Parks, Sportplätze und Gärten

Wer sich an kunstvoll geordneter Natur in Parks und Gartenanlagen erfreut, hat vor allem die Schönheit solcher Grünflächen im Blick. Doch bevor die Kunstwerke fertig sind, müssen viele Köpfe und Hände hart arbeiten. Die Errichtung von Parks mit Seen, Blumenrabatten, endlosen Rasenflächen und Statuen aus Heckenpflanzen erfordert zuerst die Ideen derjenigen, die diese Projekte planen, bevor sachkundige Handwerker sie ausführen. Aber auch damit ist die Arbeit noch nicht getan, denn wenn die Gartengestaltung beendet ist, beginnt die Gartenpflege. In attraktiven Grünanlagen ist ständig etwas zu tun, sodass Gartenbauer und Gärtner niemals unbeschäftigt sind.

Neophyt Schweiz – Bedrohung für die Artenvielfalt

Ein Neophyt verbreitet sich über sein ursprüngliches Heimatgebiet hinaus und siedelt sich in neuen Regionen an. Diese Pflanzen sind erstaunlich anpassungsfähig und vermehren sich rasch. Was zunächst als eine Bereicherung der Flora eines Landes erscheint, hat viele Schattenseiten und stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Biodiversität dar – auf regionaler und sogar globaler Ebene. Ein Neophyt hat mitunter das Potenzial, einheimische Pflanzen aus ihrem Lebensraum zu verdrängen, bis diese vom Aussterben bedroht sind. Aus globaler Perspektive führt die Verbreitung von Neophyten zu einer immer stärker werdenden Angleichung der Flora in vielen Weltregionen. Damit geht die Einzigartigkeit vieler regionaler Ökosysteme verloren.