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Perückenstrauch: Wissenswertes zu Standortbedingungen, Pflege und Vermehrung

Perückenstrauch: Wissenswertes zu Standortbedingungen, Pflege und Vermehrung

Die flauschigen Fruchtstände, die wie kleine Haarbüschel erscheinen, geben dem Perückenstrauch (Cotinus coggygria) seinen aussergewöhnlichen Namen. Verbreitet sind auch die Bezeichnungen Perückenbaum, Fisettholz oder Färbersumach. Das beliebte Ziergehölz gehört zur Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae). Besonders im Herbst, wenn die Laubfärbung einsetzt, wird der Perückenstrauch zu einem Blickfang im Garten. Die Pflege ist nicht schwierig. Wir haben dir sieben Tipps zusammengestellt, mit denen Anbau, Pflege und Vermehrung auch Anfängern gelingen.

1. Ziergehölz mit langer Blütezeit und bezaubernder Färbung der Blätter

Die Heimat des Perückenstrauchs befindet sich in Südeuropa und Asien. Das anspruchslose Gehölz bevorzugt kalkhaltige Böden. Er wächst an sonnenverwöhnten, trockenen, felsigen Hängen. Die Wuchsform des Flachwurzlers ist buschig und ausladend. Er erreicht eine Höhe von drei bis fünf Metern. Die Blütenrispen erreichen einen Durchmesser von 15 bis 20 Zentimetern. Sie sind leicht behaart. Von Februar bis August erstreckt sich die Blütezeit. Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere blütenbesuchende Insekten profitieren von dem reichen Nahrungsangebot. Die Früchte des Zierstrauchs reifen zwischen Mai und November. An den Blütenstielen entstehen feine Haarbüschel mit rosafarbenen, weissen oder gelblichen Haaren. Das Laub ist grün, bei einigen Sorten rötlich. Im Herbst entfaltet der Perückenstrauch seine wahre Pracht. Zusätzlich zu den extravaganten haarigen Blütenständen erstrahlen die eiförmigen Blätter mit einer gelborangen bis scharlachroten Färbung. Die Samenstände können getrocknet werden. In Trockensträussen und Gestecken bleiben sie lange attraktiv. Im Folgenden einige beliebte Sorten. Royal Purple:

  • wunderschöne dunkelrote Blattfärbung in der Blütezeit
  • erst gelbe, dann orangerote Laubfärbung im Herbst
  • gelbe Blüten
  • Wuchshöhe bis drei Meter

Golden Spirit:

  • goldgelbes Laub in der Blütezeit
  • gelbbraune unscheinbare Blüten
  • rote Herbstfärbung der Blätter
  • grün-goldener Austrieb
  • Wuchshöhe bis zweieinhalb Meter

Grace:

  • bezaubernde neue Züchtung
  • purpurrote Blüten
  • dunkelrote Fruchtstände
  • Wuchshöhe bis vier Meter

2. Perückenstrauch pflanzen

Der Perückenstrauch eignet sich für die Kultur in Kübeln oder im Freiland. Er benötigt einen sonnigen, trockenen Standort, an dem Regenwasser gut abfliessen kann. Magerer, kalkhaltiger Boden bietet die Basis für ein gutes Wachstum. Die beste Pflanzzeit ist wahlweise Herbst oder Frühjahr. Hier eine kurze Pflanzanleitung:

  1. Pflanzabstand: mindestens die Hälfte der erwarteten Wuchsbreite, Solitär- oder Heckenpflanzung ist bei ausreichend Abstand möglich
  2. Pflanzloch doppelt so breit und doppelt so tief wie der Wurzelballen ausheben
  3. Wurzelballen leicht lockern
  4. Wurzelballen in ein mit Wasser gefülltes Gefäss stellen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen
  5. Pflanze einsetzen, mit Erde auffüllen, festdrücken und angiessen

Perückensträucher gelten als pflegeleicht und anspruchslos. Sie benötigen keinen Dünger und keine Kompostgaben. Nur Jungpflanzen, die noch nicht vollständig angewachsen sind, müssen gewässert werden.

3. Ein Traumpaar im Garten: Perückenstrauch und bunte Herbststauden

Der Perückenstrauch wirkt bereits als einzelne Pflanze dekorativ. Landschaftsgärtner bevorzugen das Ziergehölz als Kontrast zu farbintensiven Blütenstauden. Wenn im Herbst die imposante rote Laubfärbung einsetzt, wirkt die Kombination mit Herbststauden wie Astern, Chrysanthemen und Sonnenhut besonders attraktiv.

4. Perückenstrauch überwintern

Perückensträucher sind winterhart. Sie vertragen selbst tiefe Temperaturen bis minus 20 Grad Celsius unbeschadet. Junge Exemplare sollten in den ersten drei Jahren mit einer Schicht aus Laub und Reisig vor Frost geschützt werden. Kübelpflanzen müssen im Winter an einen frostsicheren, dunklen Ort im Keller umziehen. Vorsichtige Wassergaben verhindern das vollständige Austrocknen.

5. Perückenstrauch schneiden

Im Allgemeinen benötigen Perückenbäume keinen Rückschnitt. Sie entwickeln an einem sonnigen Standort ohne Zutun des Gärtners eine schöne harmonische Form. Da das Gehölz stark wächst, kann aus Platzgründen ein Schnitt erforderlich werden. Der optimale Zeitpunkt für einen Pflegeschnitt liegt zwischen Februar und April.

Verwende nur scharfe, gereinigte Werkzeuge. Diese garantieren eine glatte Schnittfläche, die gut verheilen kann. Stumpfes Werkzeug führt zu Quetschungen. Das Verheilen dauert länger und erleichtert das Eindringen von Krankheiten und Schädlingen. Empfehlenswert ist das Desinfizieren der Messer und Scheren nach jedem Gebrauch. So wird die Übertragung von Viren und Bakterien verhindert. Achtung: Viele Sumachgewächse, zu denen auch der Perückenstrauch gehört, sind giftig. Die im mitteleuropäischen Raum kultivierten Sorten sind ungeniessbar. Die im Pflanzensaft und in den Pflanzenteilen enthaltenen Allergene können zu Hautreizungen führen. Nutze aus diesem Grund Handschuhe beim Schneiden des Strauches. Und so gehst du vor:

  1. sehr eng wachsende Äste auslichten
  2. störende Äste entfernen
  3. dünne, schwache Zweige dicht oberhalb der Verzweigung abschneiden
  4. Formschnitt einen Zentimeter oberhalb der Augen ansetzen
  5. dickere Äste schräg schneiden
  6. grössere Wunden mit Wundverschlussmitteln aus dem Gartenfachhandel behandeln

6. Hinweise zur Vermehrung

Die Vermehrung des Perückenstrauchs erfolgt durch Absenker. Schneide dazu einen Seitentrieb des Strauches ab. Stecke diesen etwa 30 Zentimeter tief an der gewünschten Stelle in den Boden. Die Bewurzelung kann durch den Einsatz spezieller, im Fachhandel erhältlicher Hormonpräparate beschleunigt werden. Möglich ist auch die Vermehrung durch Samen oder durch Triebspitzen. Diese Methoden sind langwierig und im Hobbygarten selten erfolgreich. Die Vermehrung durch Absenker hingegen gelingt in den meisten Fällen.

7. Krankheiten erkennen und behandeln

Eine gefürchtete Krankheit vieler Ziergehölze ist die Verticillium-Welke. Sie macht sich durch nachlassendes Wachstum und hängende Blätter bemerkbar. Der Verursacher ist ein Pilz, der die Poren verstopft und die Versorgung der Pflanze beeinträchtigt. Alle befallenen Zweige müssen radikal abgeschnitten werden. Das Schnittgut gehört nicht auf den Kompost, es sollte im Hausmüll entsorgt werden. Wird der Schaden früh genug erkannt, erholt sich der Perückenstrauch wieder.

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