Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Gärtner in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Biodiversität: biologische Vielfalt und ihre Bedeutung für die Umwelt

Biodiversität: biologische Vielfalt und ihre Bedeutung für die Umwelt

Die Biodiversität ist nicht nur von zentraler Bedeutung für die Umwelt, sondern auch für das Überleben der Menschen wichtig. Du wirst überrascht sein, wie viele Lebensbereiche von der biologischen Vielfalt abhängig sind. Warum die Vielfalt in Ökosystemen schützenswert ist und in welchem Zustand sich die Biodiversität in der Schweiz befindet, erfährst du hier.

Was bedeutet Biodiversität?

Der Begriff Biodiversität beschreibt die Vielfalt von Lebewesen innerhalb bestimmter Lebensräume, eines geographisch abgegrenzten Gebietes oder auch der gesamten Erde. Dabei beobachten und bewerten die Naturwissenschaften verschiedene Ebenen der Biodiversität:

  1. Genetische Vielfalt: Hierbei kann es einerseits um die Menge an verschiedenen Genvarianten innerhalb einer bestimmten Spezies gehen, aber auch um die gesamte genetische Diversität verschiedener Arten in einem Ökosystem.
  2. Artenvielfalt: Unter Arten versteht man sowohl Pflanzen als auch Tiere. Hier wird bewertet, wie viele verschiedene Spezies sich den gleichen Lebensraum teilen. Eine Gemeinschaft verschiedener Arten in einem Lebensraum bezeichnet man als Biozönose.
  3. Ökosystem-Diversität: Dabei geht es um die Frage, wie viele verschiedene Arten von Lebensräumen und Ökosystemen es gibt. Ein Lebensraum kann zum Beispiel ein Wald, ein Feld, ein Gewässer oder ähnliches sein.
  4. Funktionale Diversität: Bei dieser Ebene der Biodiversität geht es um die Komplexität eines Ökosystems: Wie viele Prozesse, Funktionen und Wechselbeziehungen bestehen innerhalb des Ökosystems?

Welche Bedeutung hat die Artenvielfalt für die Umwelt?

Lange wurde in den Naturwissenschaften über das Thema Biodiversität, Artenvielfalt und ihre Bedeutung für ein funktionierendes Ökosystem diskutiert. Inzwischen ist man sich einig, dass der Zustand der Umwelt und die Artenvielfalt miteinander in enger Verbindung stehen. Sie gewährleisten nicht nur die Funktionalität innerhalb eines Ökosystems, sondern haben auch globale Auswirkungen. Ein intaktes Ökosystem besitzt eine regulierende Wirkung. Pflanzen speichern zum Beispiel Kohlenstoffdioxid und tragen so zur Verlangsamung des Klimawandels bei. Sie verhindern ausserdem Schneelawinen, Überschwemmungen und Erdrutsche.

Warum ist die biologische Vielfalt für den Menschen so wichtig?

Eine intakte Biodiversität ist für den Menschen aus den folgenden Gründen überlebenswichtig:

  • Die Grundversorgung mit Nahrung, Trinkwasser, Kleidung, Baumaterialien, medizinischen Wirkstoffen und die Energieversorgung hängen direkt oder indirekt mit der Biodiversität zusammen.
  • Ohne die biologische Vielfalt würden Sauerstoff-, Wasser- und Nährstoffkreisläufe zusammenbrechen.
  • Nicht zuletzt ist die Biodiversität auch ein kulturelles Erbe und sorgt für Erholungsräume, die es zu schützen lohnt.

Was sind die Ursachen des Biodiversitätsverlusts?

Es gibt verschiedene Gründe, weshalb in der Schweiz, aber auch weltweit die Biodiversität zunehmend schwindet. Zu den Hauptgründen gehören:

  • Verlust von Lebensräumen durch Verstädterung, Strassenbau und landwirtschaftliche Nutzung. Problematisch ist dabei nicht nur, dass ganze Landschaften verbaut, sondern viele ursprünglich einheitliche Ökosysteme durch den Bau von Landstrassen und den Verkehr zerrissen werden. Darunter leidet besonders die genetische Diversität.
  • Der Klimawandel belastet Pflanzen- und Tierarten gleichermassen.
  • Durch den Einsatz von Pestiziden sind viele Pflanzen und Insekten stark gefährdet.
  • Durch die Einschleppung von invasiven, fremden Spezies entsteht ein schwer zu kalkulierendes Risiko für die funktionale Diversität. In der Regel sind die neuen Spezies gut an den Lebensraum angepasst, haben aber keine natürlichen Feinde, wodurch sie heimische Arten verdrängen und das Gleichgewicht des Ökosystems verschieben.

Welche Konsequenzen kann der Biodiversitätsverlust haben?

Wenn eine Art ausstirbt, hat das schwere Folgen für das gesamte Ökosystem und kann eine Kettenreaktion auslösen. Die Folgen betreffen nicht nur die Umwelt, sondern können auch für den Menschen erhebliche Konsequenzen nach sich ziehen. Sterben zum Beispiel Bienen und andere Pflanzenbestäuber aus, würden fast alle Pflanzenarten ebenfalls aussterben, da keine Befruchtung möglich wäre. Neben einem Grossteil unserer Lebensmittel gehen damit gleichzeitig lebenswichtige Sauerstofflieferanten und die grünen Lungen der Welt verloren.

Welche Strategien verfolgt der Bundesrat zum Schutz der heimischen Biodiversität?

Bereits 1995 übernahm die Schweiz das internationale Übereinkommen zur Erhaltung der Biodiversität und setze dessen Massgaben um. Darüber hinaus wurden nicht nur auf globaler, sondern auch auf regionaler Ebene verschiedene Abkommen und Gesetzesentwürfe auf den Weg gebracht. Zuletzt verabschiedete der Bundesrat 2017 den Aktionsplan Biodiversität. Im Mittelpunkt stehen folgende Punkte:

  1. Bei der Raum- und Verkehrsplanung soll noch stärker auf den Erhalt der Biodiversität geachtet werden.
  2. Wald-, Landwirtschaft und Tourismus sollen verstärkt auf Nachhaltigkeit setzen. Nachhaltige Energie bleibt zum Schutz der Umwelt weiterhin ein zentrales Thema, bei der Planung dieser Energieanlagen soll jedoch auch darauf geachtet werden, die Biodiversität nicht zu stören.

Wie ist der Zustand der Ökosysteme in der Schweiz?

Aufgrund seiner topografischen Lage bietet die Schweiz eine hohe Biodiversität. Es gibt rund 230 verschiedene Lebensraumtypen und etwa 45.000 verschiedene Arten, von denen allein 40 endemisch, also ausschliesslich in der Schweiz beheimatet sind. In den vergangen Jahrzehnten war der Zustand der Biodiversität in der Schweiz jedoch, trotz Bemühungen seitens der Regierung, nicht besonders gut. Seit 1990 haben sich die von Mooren bedeckten Flächen um etwa 82 Prozent verringert. Die Moore sind als Lebensraum für unzählige Arten essenziell. Wie das Bundesamt für Umwelt feststellt, gelten rund die Hälfte der Lebensräume und ein Drittel der Arten im Land als bedroht. Die Massnahmen der Regierung konnten zwar bei kultivierten Pflanzen den Verlust der genetischen Vielfalt aufhalten, doch bei wildlebenden Arten nimmt die Diversität weiterhin ab. Es gibt daher noch viel zu tun, um die Biodiversität im Land und weltweit zu schützen.

Der Gartenbauvergleich für die Schweiz. Finde die besten Gärtner in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Magnolie anpflanzen und richtig schneiden

Gelten Rosen als Königinnen der Blumen, so sind das bei den Gehölzen die Magnolien. Mit ihren üppigen, farbenfrohen und grossen Blüten, die sich bereits im Frühjahr zeigen, sind sie ein beeindruckender Hingucker in jedem Garten. Magnolien sind in vielen verschiedenen Arten und unterschiedlichen Grössen erhältlich. Neben ihrer Optik punkten die Gewächse als älteste Blühpflanzen der Welt zudem mit ihrer leichten Pflege. Wir erklären dir, worauf du beim Kauf einer Magnolie achten solltest und wie du sie richtig anpflanzt und pflegst, damit du lange eine wunderschöne Pflanze mit tollen Blüten geniesst.

Spinnmilben loswerden – Sieben Tipps zur Bekämpfung der Schädlinge

Spinnmilben gehören zur Ordnung Trombidiformes und in die Familie der Tetranychidae. Die achtbeinigen Spinnentiere kommen weltweit vor und sind vor allem als Schädlinge von Zimmerpflanzen bekannt. Bei trockener Raumluft fühlen sie sich besonders wohl. Die Familie der Spinnmilben umfasst etwa 1.200 Arten. Hunderte von ihnen werden mit bestimmten Pflanzen in Verbindung gebracht. Ein Befall mit den Spinnmilben schwächt die Pflanze, ihre Resistenz gegenüber Krankheiten sinkt. Welche Pflanzenarten besonders gefährdet sind, erfährst du im folgenden Artikel. Ausserdem erhältst du Tipps, wie du Spinnmilben erkennst, was du gegen sie tun kannst und wie du einem Schaden durch die lästigen Winzlinge vorbeugst.

Strelizie: Anpflanzen und Schneiden der Paradiesvogelblume

Die Strelizie war ursprünglich in Südafrika und auf den Kanarischen Inseln beheimatet. Die exotischen Pflanzen aus der Familie der Bananengewächse werden wegen ihrer schönen und farbenfrohen Blüten auch ausserhalb ihrer Heimat immer beliebter. Die Bedeutung ihres zweiten Namens Paradiesvogelblume leitet sich von der Form ihrer Blüten ab, die an den Kopf eines Vogels erinnern. Was du beim Anpflanzen, der Pflege und dem Schneiden der grossen, eleganten Exoten beachten musst, erfährst du hier.

Bäume Fällen: Anleitung, Tipps und wichtige Hinweise

Wer Bäume fällen möchte, steht oft vor einer grossen Aufgabe. Schliesslich geht es beim Bäume Fällen nicht nur darum, die Aufgabe fachgerecht durchzuführen, sondern für Sicherheit und den korrekten Abtransport zu sorgen. Wenn du zum ersten Mal vor dieser Aufgabe stehst, noch nie eine Baumpatenschaft hattest und dich auch sonst eher mässig mit dem Thema Baumpflege oder Fälltechniken beschäftigst, ist das jedoch kein Problem: Hier kommt die Anleitung zum Bäume Fällen – in sieben simplen Schritten, auch für Anfänger und Hobby-Gärtner.

Marienkäferlarven gegen Blattläuse – wertvolle Nützlinge im Garten

Marienkäfer kennt wohl jedes Kind, aber weisst du auch, wie Marienkäferlarven aussehen? Die Larven des beliebten Käfers sind keine Schädlinge, sondern sogar wertvolle Helfer im Garten. Sie vertilgen nämlich grosse Mengen an Blattläusen. Wir erklären dir, woran du Marienkäferlarven erkennst, wie du sie in deinem Garten ansiedelst und wie du sie zur Schädlingsbekämpfung auf deinen Pflanzen einsetzt.

Jostabeere richtig anpflanzen, pflegen und beschneiden

Du möchtest eine echte Superfrucht in deinem Garten anpflanzen? Dann ist die exotische Jostabeere eine Option. Hierbei handelt es sich um eine Kreuzung aus der Schwarzen Johannisbeere und der Stachelbeere. Bereits in den 1970er Jahren wurde in Deutschland mit der Züchtung der Jostabeere begonnen. Manchmal wird sie übrigens auch als Jochelbeere bezeichnet. Selbst wenn du keinen grünen Daumen hast: Die Jostabeere benötigt nicht sehr viel Pflege und gedeiht in beinahe jedem Garten.